
Kaum zu glauben, dass Leinöl fast vergessen ist: Es sieht aus wie flüssiges Gold, fließt dick vom Löffel und schmeckt intensiv nussig und herzhaft. Früher war das hochwertige Fett aus den Samen der (übrigens wunderhübsch blühenden) Leinpflanze hingegen buchstäblich in aller Munde. Besonders die weniger Wohlhabenden unserer Vorfahren schätzten Leinöl als ebenso billiges wie nahrhaftes Lebensmittel. Das vermutlich berühmteste Gericht mit Leinöl sind Pellkartoffeln mit Quark, der mit dem goldgelben Fett aus Leinsamen verfeinert wird – in Schlesien und in der Gegend rund um Berlin ein traditionsreiches Gericht mit Kultstatus, das in den letzten Jahren nicht nur von vielen Veggies neu entdeckt wird.
Herkunft:Die ursprüngliche Heimat der Leinpflanze liegt in Ägypten, Syrien, der Osttürkei und dem Iran. Heute wächst Lein längst auch in Europa. Zu den berühmtesten Anbaugebieten gehört die Lausitz: Seit 1924 baut man dort Lein an; der Name „Lausitzer Leinöl“ ist inzwischen gesetzlich geschützt.
Geschmack: Nicht jeder mag den typischen, intensiv nussigen und etwas an Heu erinnernden Geschmack von Leinöl. Kein Problem: Man kann Leinöl gut mit neutraler schmeckendem Öl mixen!
Wie gesund ist eigentlich Leinöl? Wenn es um „gutes“ und gesundes Fett geht, liegt Leinöl einsam an der Spitze: Es enthält so viel von der 3-fach ungesättigten Omega-3-Fettsäure Alpha-Linolensäure (die nach dem griechischen Wort „linos“ für Lein benannt wurde) wie kaum ein anderes Pflanzenöl. Je nach Herkunft der Pflanze bringt kaltgepresstes Leinöl es auf bis zu 70 % davon und überrundet damit sogar zu Recht als Omega-3-Fettsäuren-Stars gepriesene Lieferanten wie Rapsöl (ca. 9 %) oder Lachs (ca. 4 %) mit gigantischem Abstand. Das ist darum so bedeutsam, weil zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen: Alpha-Linolensäure kann Entzündungen hemmen, die Blutgerinnung fördern und die Blutgefäße erweitern. Sie reguliert Blutdruck und Blutfette und wirkt damit vorbeugend gegen Thrombosen, Herzinfarkt und Schlaganfall. Forscher fanden außerdem heraus, dass die Alpha-Linolensäure aus Leinöl in die Zellmembranen eingebaut wird und zum Teil zu anderen wichtigen Omega-3-Fettsäuren umgebaut wird.
Viele Ernährungsmediziner sind auch der Ansicht, dass die Fettsäure sogar vorbeugend gegen Krebs wirken kann. Und sogar der Seele soll Leinöl Gut tun: Mehrere Studien legen die Vermutung nahe, dass Leinöl zum Beispiel Depressionen oder Ängste lindern kann. Nicht verwunderlich, wenn man weiß: Eine zu geringe Zufuhr an Omega-3-Fettsäuren kann nicht nur das Denkvermögen beeinträchtigen, sondern auch zu Verhaltensänderungen und sogar zu einem mangelnden Selbst ein Mangel an Gefühlen und Emotionen führen.
Leinöl - auch für Tiere gesund! Auch bei Allergien unterstützt die Einnahme von Leinöl. Denn meistens sind bei Allergien die Schleimhäute angeschwollen. Durch die Einnahme von Leinöl werden die Schleimhäute widerstandsfähiger. So können die Symptome gelindert werden, oder der Allergie sogar vorgebeugt werden. Aber nicht nur Menschen, sondern auch Tiere können von der Wirkung des Leinöls profitieren. Fügt man dem Tierfutter etwas Leinöl zu, glänzt das Fell mehr. Bei Pferden kann Leinöl auch zu gesünderen Hufen beitragen.
Achten Sie auf die Qualität! Damit Ihr Körper von den zahlreichen gesundheitsfördernden Eigenschaften des Leinöls optimal profitieren kann, muss das Leinöl von bester Qualität sein.
Manche Menschen berichten, dass ihnen von Leinöl schlecht werde. Dieser Effekt tritt jedoch im Allgemeinen ausschließlich bei ranzig gewordenem Öl auf.
Der hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren im Leinöl führt bei unsachgemäßer Lagerung schnell zur Oxidation der Fettsäuren und somit dazu, dass das Öl ungenießbar wird.
Daher muss Leinöl im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb weniger Wochen nach Öffnung aufgebraucht werden.
Die verschiedenen Möglichkeiten der Leinöl-Versorgung…
Sie können Ihren Bedarf an Omega-3-Fettsäuren mit Leinöl auf ganz unterschiedliche Weise decken.
Nehmen Sie Leinöl löffelweise pur ein. Morgens vor dem Frühstück nehmen Sie einen oder zwei Esslöffel Leinöl ein. Besonders bei Träger Verdauung ist diese Vorgehensweise eine Wohltat. Sie werden nämlich überrascht sein, wie schnell sich Ihre Verdauung mit Hilfe des Leinöls regulieren wird.
Nehmen Sie Leinöl-Kapseln ein. Sie mögen das Leinöl nicht? Möchten aber dennoch von seinen Vorteilen profitieren? Dann nehmen Sie einfach täglich zwei Leinöl-Kapseln ein. Die Kapseln sind außerdem ideal für unterwegs und können jederzeit mit etwas Wasser eingenommen werden.
Geben Sie das Leinöl in kalte Speisen Geben Sie 1 bis 2 Esslöffel Leinöl in Ihren Smoothie, über den Salat oder nach dem Kochvorgang über die Kartoffeln und das Gemüse.
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